Ag Fountoukli
Vier Kilometer nach Archipolis breitet sich auf der linken Seite ein großes Felsplateau aus, das dicht bis zu den westlichen Felshängen des Profitis Illias reicht. Hier steht in völliger Einsamkeit das kleine Kirchlein des Ajios Nikolaos Fountoukli, das ehemals zu einer Klosteranlage aus späzbyzantinischer Zeit gehörte.
Der sehr plastische Baukörper und der ergreifende Innenraum spiegeln in ihrer ganzen Art das Wesen byzantinischer Sakralarchitektur wieder.
Der teils weißgetünchte Bruchsteinbau entspricht einem quadratischen Grundriss, über dem sich eine Tambourkugel erhebt, die eigentümlicherweise durch zwölf Konchen (muschelförmige Ausbuchtung) nach außen hin gegliedert hat.Im Norden, Süden und Osten fügte man dem quadratischen Kubus Apsiden an. Die lithurgische Ost-West-Richtung erhielt man durch das Eingangsportal im Westen und den Altarraum mit Ikonostase im Osten. Über dem Portal mit halbkreisförmigem Konchenabschluss sind drei typische buntbemalte Keramikschalen der spätbyzantinischen Zeit angebracht, darüber erhebt sich ein bescheidener Glockengiebel.
Der Innenraum der Kirche ist ganz nach byzantinischer Art mit Fresken ausgemalt, die Themen des neuen Testaments zum Thema haben. Besonders beachtenswert sind die 25 Heiligen in Lebensgröße. Die hölzerne Ikonostase stammt aus neuerer Zeit, wie auch die meisten Ikonen.
Der Text wurde dem Reiseführer "Rhodos" vom Polyglott-Verlag Dr. Bolte KG München, 1972, entnommen.
ISBN3-493-60806-3