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Copyright Dr. Ing. Jan Pająk
Kapitel JD. Positionen des Totalizmus in kontroversen moralischen Fragen
JD6. Es gibt unmoralische Berufe (z.B. Lehrer, Tabakproduzenten, oder Henker), doch die Prostitution muss gar nicht einer von ihnen sein
Nach dem Totalizmus ist unmoralisch alles, was die Senkung des Niveaus der moralischen Energie eines Menschen verursacht. Moral wiederum ist alles, was die Erhöhung des Niveaus dieser Energie bewirkt. Die obige Regel gilt für alles - und damit auch für die Berufe, die wir ausüben. Wie in Unterkapitel E8. erläutert, gibt es in der heutigen Gesellschaft eine große Anzahl von Berufen, die unwiderruflich zu einer Verringerung des Niveaus der moralischen Energie eines Menschen führen. Abgesehen von Berufen, die in offensichtlicher Weise unmoralisch sind, wie der Beruf des Henkers, der Beruf des Gefängniswärters oder der Beruf des Richters/Anwalts, gehören zur Gruppe dieser unmoralischen Berufe auch alle anderen Berufe, deren Angehörige von jemandem nicht gemocht werden. Unter den gegenwärtigen gesellschaftlichen Bedingungen sind beispielsweise auch folgende Berufe unmoralisch: Fahrkartenverkäufer, Polizisten, Manager, Lehrer, Dozenten, Politiker usw.
Heutzutage gibt es viele Kontroversen und öffentliche Diskussionen über den so genannten "ältesten aller Berufe", die Prostitution. Jeder hängt seinen Hut auf und kündigt es im Voraus als höchst unmoralisch an. In vielen Ländern ist sie noch nicht legalisiert, obwohl es praktisch kein Land auf der Welt gibt, in dem sie nicht praktiziert wird. Betrachtet man die Prostitution jedoch unter dem Gesichtspunkt ihres Einflusses auf das Niveau der moralischen Energie eines Menschen, d.h. genau so, wie der Totalizmus alle menschlichen Aktivitäten qualifiziert, dann stellt sich heraus, dass sie in einem erheblichen Anteil der Fälle das Niveau dieser Energie tatsächlich erhöht. Aus der Sicht des Totalizmus muss die Prostitution als solche also unter normalen Umständen KEIN unmoralischer Beruf sein. (Wahrscheinlich ist diese entscheidende Tatsache, dass Prostitution ihrem Wesen nach KEIN "unmoralischer" Beruf ist, sondern dass nur fehlgeleitete Menschen anderen fälschlicherweise erzählen, sie sei "unmoralisch", der wahre Grund dafür, dass Jesus dafür bekannt war, Prostituierte vehement zu verteidigen und in ihrer Nähe zu lehren).
Es gibt jedoch verschiedene Umstände und Faktoren, die sie zu einer unmoralischen Tätigkeit machen können. Dies kann beispielsweise der Fall sein, wenn ein Ausführender dieses Berufs gezwungen wird, ihn auszuüben, oder wenn jemand von einem Kunden oder einem Zuhälter geschädigt wird. Der häufigste Faktor, der im Lichte des Totalizmus immer dazu führt, dass sich die Prostitution (und auch jede andere Form des Geschlechtsverkehrs) in eine höchst unmoralische Beschäftigung verwandelt, ist, wenn eine der Parteien im Ergebnis eine Geschlechtskrankheit erwirbt. Der Grund dafür ist, dass eine solche Krankheit bei der Person, die sich ansteckt, einen schweren Verlust an moralischer Energie verursacht. Die wichtigste Bedingung, die immer erfüllt sein muss, damit Prostitution kein "unmoralischer" Beruf mehr ist, ist daher, dass sie in einer Weise ausgeübt wird, die die Gefahr ausschließt, dass sich einer der Beteiligten eine Krankheit zuzieht.
In einer der Prostitution sehr ähnlichen Situation finden sich auch eine ganze Reihe anderer Berufe und Tätigkeiten. Zum Beispiel könnte jemand die Frage stellen, ob wir nach dem Totalizmus solche Berufe als moralisch oder unmoralisch betrachten sollten wie: Schauspielerinnen, die sich nackt filmen lassen, Models, die sich mit ihren wohlgeformten Brüsten fotografieren lassen, Redakteure von "Playboy" und "Playgirl", usw., usf. Aber wie durch die Analogie zur Prostitution leicht zu verstehen ist, ist die Antwort des Totalizmus auf diese Art von Fragen immer einfach: Wenn ein bestimmter Beruf oder eine bestimmte Tätigkeit bei jemandem einen direkten und signifikanten Verlust an moralischer Energie verursacht, dann fällt sie nach dem Totalizmus in die Kategorie "unmoralisch". Aber wenn sie bei niemandem einen spürbaren Verlust an moralischer Energie verursachen, dann qualifiziert der Totalizmus sie als "moralisch" und erlaubt es, sie ohne Hindernisse umzusetzen, wann immer jemand es wünscht. (Um die Frage zu beantworten, ob z.B. die Herausgabe des Magazins "Playboy" eine unmoralische Tätigkeit ist, genügt es zu prüfen, ob all die Sprüche, die unter den Menschen über einige religiöse Führer kursieren, die sie heimlich durchstöbern, um ihre Energie zu vervielfachen, eine wirkliche Berechtigung haben oder nur Unwahrheiten sind). Wenn wir also die Frage der Berufe betrachten, so hat uns der Totalizismus eine viel bessere Art und Weise in die Hand gegeben, das zu qualifizieren, was die Menschen schon seit langem automatisch als moralisch oder unmoralisch beurteilen. Nur, dass sie ohne Totalizmus dafür viel subjektivere und weniger eindeutige Kriterien benutzten, also auch viel größere Fehler in ihren Urteilen machten.
Die totaliztische Art und Weise, alles zu qualifizieren, erweist sich in der Tat als viel toleranter als die traditionelle Art und Weise. Auch praktisch verläuft die Einteilung in moralische und unmoralische Berufe, Tätigkeiten oder Objekte nach dem Totalizmus ganz anders, als man bisher glaubte. Nach dem Totalizmus unterscheidet sich beispielsweise eine unmoralische Pornografie von einer moralischen künstlerischen Fotografie nackter Menschen, weil die Pornografie vielen Menschen die moralische Energie entzieht, während die künstlerische Fotografie menschlicher Akte diese Energie erzeugt. Dem Totalizmus zufolge ist eine (moralische) künstlerische Fotografie also alles, was nackte menschliche Körper zeigt, aber niemandem die moralische Energie entzieht - egal, was ein bestimmtes Bild zeigt und in welcher Pose es gerahmt ist. Auf der anderen Seite basieren die nicht-totaliztischen Unterscheidungsmöglichkeiten zwischen Pornografie und künstlerischem Akt auf einer höchst zweideutigen Interpretation der "Absichten" des Betrachters, z.B. auf der Interpretation, wie ein bestimmtes Bild seiner Meinung nach einen menschlichen Körper behandelt und was es zeigt (z.B. wenn es diesen Körper als Ware behandelt, dann wurde es in der Regel als Pornografie eingestuft - aber unter Ausschluss von Werbung für Organe zur Transplantation und Lehrbüchern der Medizin; wenn es ihn wiederum als Träger von Schönheit behandelt, dann wurde es in der Regel als künstlerische Fotografie eingestuft - es sei denn, es zeigt die eigene Frau). Da unterschiedliche Menschen in ein und demselben Bild in der Regel völlig unterschiedliche Absichten sehen, konnte diese nicht-totaliztische Art der Unterscheidung zwischen unmoralischer Pornografie und moralischen künstlerischen Bildern fast nie ein klares Urteil fällen. Wenn also jemand die Werke von Rubens in einer Farbzeitschrift, z. B. einer religiösen Zeitschrift, veröffentlichen würde und dabei solche nichttotaliztischen Maßstäbe ansetzen würde, würden viele dies sofort als Pornografie bezeichnen.